DaZNet Netzwerk für Deutsch als Zweit- und Bildungssprache, Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenz in Niedersachsen

Als Meilenstein auf dem Weg zur Qualitätsverbesserung der Sprachförderung in Deutsch als Zweitsprache wird seit dem 01.08.2010 das Projekt DaZNet durchgeführt. Der Projekttitel beschreibt die angestrebten Zielsetzungen: Regionale Zentren für „Deutsch als Zweitsprache (DaZ) / Deutsch als Bildungssprache (DaB), Mehrsprachigkeit und Interkulturelle Kompetenz“ sowie zugehörige Netzwerke von Schulen mit einem erhöhten Anteil von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund und besonderen Herausforderungen.

Zur Unterstützung der Schulen sollen im Rahmen des Projektes bis 2013 15 regionale Zentren für Deutsch als Zweit- und Bildungssprache aufgebaut werden, die Netzwerke von je 8 – 10 Schulen verschiedener Schulformen mit einem erhöhten Anteil von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und besonderen Herausforderungen betreuen.

Mit der Umsetzung des Projektes DaZNet sollen die folgenden Ziele erreicht werden:

  • Optimierung einer durchgängigen Sprachbildung in allen Schulfächern im Bereich Deutsch als Zweit- und Bildungssprache und deren Integration in die Organisationsentwicklung von Schulen
  • Förderung der Sprachbildungskompetenzen von pädagogischem Personal durch Fortbildung und Vernetzung
  • Umsetzung des Leitbildes einer interkulturell offenen, diversitätsbewussten Schule
  • Förderung der Mehrsprachigkeit unter Einbeziehung der Herkunftssprachen
  • Intensivierung der Zusammenarbeit von Eltern und Bildungseinrichtungen
  • Vernetzung innerhalb der Schule, zwischen Schulen und weiteren Bildungseinrichtungen zur pädagogischen Gestaltung der Übergänge
  • Damit soll in den DaZNet-Schulen eine durchgängige Sprachbildung „von Anfang an“ in möglichst allen Fächern und Kompetenzbereichen und als ergänzende, additive Förderung etabliert werden. Sprachbildung soll zu einem festen Bestandteil der Qualitätsentwicklung von Schule und Unterricht werden.

    Der berufsbildende und der Elementarbereich werden sukzessive einbezogen.

Die Effekte bei der individuellen Lernentwicklung der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund und Sprachförderbedarf sollen nachweisbar sein. Auch einsprachig deutsche Kinder und Jugendliche mit Sprachförderbedarf sollen von diesen Maßnahmen profitieren.

Erziehungs- und Bildungspartnerschaften mit zugewanderten Eltern, die Entwicklung interkultureller Kompetenz in Unterricht und Schulkultur sowie die Kooperation mit außerschulischen Personen und Institutionen bei der Sprachförderung und Integration sind unabdingbare Faktoren für eine effektive Förderkultur. Es wird angestrebt Kindertagesstätten in die Maßnahmen einzubeziehen.

Kernelemente des Projekts sind regionale Zentren für Deutsch als Zweitsprache und didaktische Werkstätten, die im Rahmen der vorhandenen Strukturen einen lebendigen Ort bieten für kollegiale Beratung, fachlichen Austausch und Qualifizierung. In enger Kooperation mit der Fachberatung Interkulturelle Bildung werden diese Zentren organisiert und moderiert durch ein Team aus je drei Moderatorinnen/ Moderatoren aus den Schulformen Grundschule, Haupt- und Realschule bzw. Oberschule, Integrierte Gesamtschule, Gymnasium und Berufsbildende Schulen, die für diese Tätigkeit je 5 Anrechnungsstunden erhalten.

Die Projektkoordination ist Aufgabe des NLQ. Die ersten vier Zentren entstanden im Schuljahr 2010/11 in Celle, Göttingen, Hannover und Oldenburg. Im Schuljahr 2011/12 haben vier weitere Zentren an den Standorten Braunschweig, Hannover (II), Hildesheim und Osnabrück ihre Arbeit aufgenommen. Dieses Jahr sind die Zentren in Cuxhaven, Meppen, Delmenhorst, Hannover (III) und Gifhorn/Peine eröffnet worden. Die beiden letzten Zentren werden in Wolfsburg und Salzgitter in der zweiten Jahreshälfte 2013 gegründet.

Bei der Umsetzung des Projekts kooperiert das Niedersächsische Kultusministerium mit dem FörMig-Kompetenzzentrum an der Universität Hamburg.

Die Evaluation des Projektes DaZNet erfolgt in Kooperation mit der Technischen Universität Braunschweig. In mehreren Teilerhebungen wird das Projekt sowohl prozessbegleitend als auch summativ evaluiert, um Effekte des Projektes auf die schulische Qualitätsentwicklung aufzuzeigen und Hinweise für eine erfolgreiche Verstetigung des Projektes über das Jahr 2015 hinaus zu gewinnen.

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